Peter Hahn  †13.08.2025

Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserem langjährigen und hochgeschätzten Mitglied, Prof. Dr. med. Peter Hahn, der am 13.08.2025 verstarb. Als dritter Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Klinische Medizin der Krehl-Klinik in Heidelberg stand er institutionell in direkter Nachfolge von Prof. Dr. med. Viktor von Weizsäcker und dessen ehemaligem Mitarbeiter Prof. Dr. med. Paul Christian. Zudem war Peter Hahn Gründungsmitglied und von 1997 bis 2000 der zweite Vorstandsvorsitzende der Viktor von Weizsäcker Gesellschaft.

Seine zahlreichen wissenschaftlichen Beiträge, sein Opus magnum „Ärztliche Propädeutik“ (1988), sein im Jahr 2022 veröffentlichtes Spätwerk „Die anthropologische Zukunft: Entwicklungslinien für die Medizin“ und sein noch im Sommer 2023 gegebenes Interview, veröffentlicht 2024 in den 40. Mitteilungen der Viktor von Weizsäcker Gesellschaft, sind Zeugnisse seines profunden Wissens sowie seiner vielseitigen Erfahrungen und Tätigkeiten. Trotz seines großen Engagements zog er es stets vor, eher im Hintergrund zu wirken und sich nicht in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken.

In persönlichen Gesprächen widmete er sich stets zunächst dem Befinden seines Gesprächspartners. Typisch für ihn waren Eingangsfragen nach dem, was sein Gegenüber gerade in seinem alltäglichen Tun, Denken und Fühlen wichtig ist, was er gerne ansprechen möchte und ob es aktuell Nöte gibt, die ihn gerade beschäftigen. Auf Grundlage des Austausches formulierte er später vorsichtig Anregungen und Vorschläge. Peter Hahn lebte den sprichwörtlichen Umgang miteinander und vermied apodiktische Belehrungen.

Seine nachdenkliche Art und sein Bestreben, auch gesellschaftliche Sachverhalte zu durchdringen, ließen Peter Hahn die aktuellen globalen Entwicklungen mit Sorge betrachten. Dennoch blickte er positiv auf sein Leben und auf das Leben im Allgemeinen.

Mit Peter Hahn verliert die Viktor von Weizsäcker Gesellschaft einen präzisen und analytischen Denker, der mit seiner hingebungsvollen Empathie dem Wunsch nachging, Gutes zu sehen und Gutes zu bewirken. So befasste er sich bezeichnenderweise in den letzten Jahren intensiv mit der für ihn im Weizsäckerschen Werk unterrepräsentierten Pathischen Kategorie des Mögens.

Wir sprechen seiner Familie unser tiefstes Mitgefühl aus und wünschen ihr viel Kraft in diesen schweren Stunden.

 

Der Vorstand der Viktor von Weizsäcker Gesellschaft